Au revoir, Maroc

5. März 2025 / Marokko / Tanger Med / Hafen von Fähre aus

Der Himmel weint. Und uns ist es irgendwie auch danach zumute. Denn unsere Marokkoreise ist nun zu Ende. Schade, dass wir nur dreissig Tage eingeplant und unsere Fähre für die Rückreise vorzeitig gebucht haben. Aber wir sind lernfähig. Das nächste Mal bleiben wir sicher länger. In Marokko hat es uns ausgezeichnet gefallen. Wir haben wunderschöne Landschaften gesehen und Tolles erlebt. Wir sind mehrheitlich auf aufgeschlossene und freundliche Menschen gestossen. Wir haben nichts wirklich Negatives erlebt und fühlten uns nie bedroht. Wir wurden nie übers Ohr gehauen und hatten auch nie das Gefühl, dass wir Touristenpreise bezahlen mussten. Mulmige Gefühle hatten wir einzig hin und da im Strassenverkehr in den Städten. Wir hatten wieder einmal Wetterglück und konnten viel Sonne tanken und angenehme Temperaturen geniessen. Marokko ist ein wunderschönes Reiseland, das enorm viel bietet und das wir nur weiterempfehlen können. Klar, es ist bei Weitem nicht alles so sauber und so geordnet wie in der Schweiz. Wer aber offen und neugierig ist, wird in Marokko sehr viel Schönes erleben. Wir kommen mit Sicherheit wieder. Vorerst werden wir nun aber unsere Andalusienreise fortsetzen, bis wir am 20. März für zwei Wochen in die Schweiz zurückkehren.

Schutz vor bösen Blicken

4. März 2025 / Marokko / Chefchaouen / Blaue Gebäude in der Medina

Die blaue Farbe zieht sich in der Medina von Chefchaouen grossflächig durch. Nicht nur Fassaden, Türen, Fenster und Fensterläden sind blau, sondern auch Treppen, Böden und Steine. Gemäss islamischem Glauben soll die blaue Farbe vor bösen Blicken schützen. Weiter soll sie die Altstadt im heissen Sommer etwas kühler halten und sogar Mücken abschrecken. Der blaue Anstrich hilft aber sicher auch dem lokalen Tourismus, werden doch von allen grösseren marokkanischen Zentren aus Busreisen in die blaue Stadt angeboten.

Chefchaouen, die blaue Stadt

4. März 2025 / Marokko / Chefchaouen / Stadt von Süden her

Chefchaouen ist die letzte Stadt, die wir auf unserer vierwöchigen Marokkoreise besuchen. Vieles ist in Chefchaouen blau angestrichen, weshalb man auch von der blauen Stadt spricht. Schade, dass nicht auch noch der Himmel blau war. Zum Schluss unserer vierwöchigen Rundreise haben wir heute noch einen trüben Tag eingezogen. Gestartet sind wir noch bei recht freundlichem Wetter. Dann zogen aber immer mehr Wolken auf, es begann zu regnen und am Schluss hatten wir auch noch Nebel. Wir wollen uns aber nicht beklagen. Wir hatten zu Beginn unserer Reise etwas Regen, zwischendurch zwei trübere Tage und nun auch noch einen verregneten vorletzten Tag. Dazwischen durften wir sehr viel Sonne und warme Temperaturne geniessen. Marokko hat uns verwöhnt. Nicht nur mit wunderschönen Landschaften und vielen tollen Erlebnissen, sondern auch mit prächtigem Wetter.

Treuer Helfer des Menschen

4. März 2025 / Marokko / Ouezzane / Esel in der Medina

Während unserer vierwöchigen Marokkoreise sind wir Abertausenden von Eseln begegnet. Sie werden eingesetzt, um Lasten zu tragen, um Karren zu ziehen oder um Menschen reitend zu transportieren. Oft standen sie aber auch bloss am Strassenrand, frassen Gras und warteten auf ihren nächsten Einsatz. In den Städten werden sie leider immer häufiger durch Minitransporter abgelöst. Auf dem Land ist der Esel aber nach wie vor der unentbehrliche Helfer des Menschen. Schön, dass Marokko immer noch ein Land der Esel ist.

Gerberei in Fès

3. März 2025 / Marokko / Fès / Gerberei

Fès ist bekannt für hochwertige Leder, die hier hergestellt werden. In der Medina gibt es noch ein Gerberviertel, das zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört. In traditioneller Handarbeit und unter Zugabe von Zusätzen und Farben, die bereits im Mittelalter eingesetzt wurden, werden aus Rinds-, Schafs- und Ziegenfellen Leder hergestellt und gefärbt. Wir konnten einen traditionellen Betrieb besuchen und uns die einzelnen Arbeitsschritte erklären lassen. Hut ab vor den Männern, die hier harte Arbeit verrichten. Und das in leicht eingeschränktem Umfang auch während des Ramadan, in dem gläubige Muslims von Sonnenauf- bis Sonnenuntergang nicht essen und nicht trinken dürfen.

Fès

3. März 2025 / Marokko / Fès / Bab Chorfa

Mit einer Million Einwohnern ist Fès die drittgrösste Stadt Marokkos. Grosse Teile der Stadt sind recht modern. Fès besitzt aber auch eine sehr alte Medina, die unter dem Schutz der UNESCO steht und bei der es sich flächenmässig um die grösste mittelalterliche Altstadt weltweit handeln soll. Die Medina wird von einer Stadtmauer umschlossen, in der es etliche Stadttore gibt, so auch das abgebildete Bab Chorfa. Innerhalb der Stadtmauern trifft man auf ein unglaubliches Labyrinth aus Gassen und kleinsten Gässchen. Etliche von ihnen sind Sackgassen. Früher war es echt schwierig, wieder aus der Altstadt herauszufinden. Google Maps macht es heute wesentlich einfacher. Damit ist aber auch ein gewisser Reiz verlorengegangen.

Ifrane

2. März 2025 / Marokko / Ifrane / See im Nordosten

Wir sind immer noch in Marokko, haben uns heute aber zeitweise wie zuhause gefühlt. Südlich von Ifrane, das auf 1’650 Metern Höhe liegt, sind wir durch Wälder gefahren, die aussahen wie bei uns im Mittelland. Nach den Wäldern glich die Landschaft auf einmal jener im Jura. Und auch Ifrane ähnelt mit seinen 15’000 Einwohnern viel stärker einer französischen als einer marokkanischen Kleinstadt. Viele Häuser wurden nach dem Vorbild Elsässer Spitzgiebelhäuser mit roten Ziegeldächern errichtet. Der kleine See im Nordosten von Ifrane sieht prächtig aus, weicht aber krass von dem ab, was wir in den letzten vier Wochen sonst in Marokko gesehen haben. Mittlerweile sind wir in Fès, einer marokkanischen Grossstadt. Hier sieht Marokko wieder wie Marokko aus. Fotos gibt’s morgen.

Velodieb auf frischer Tat ertappt

2. März 2025 / Marokko / Azrou / Berberaffen

Südlich von Azrou hat sich ein Tier gemütlich über die Strasse bewegt. Zuerst glaubte ich, dass es ein Hund ist. Falsch geraten. Was sich da auf der Strasse herumtrieb und dann sitzen blieb, war ein ausgewachsener Berberaffe. Am Strassenrand hielten sich rund fünfzehn weitere Affen auf – Erwachsene und Kleine. Sie frassen Gras und nahmen zuerst nicht gross Notiz von uns. Irgendeinmal versuchten sie dann, Hopo in Beschlag zu nehmen. Zeitweise waren bis zu drei Affen auf dem Dach und begannen, sich in aller Ruhe zu „lausen“. Erst ein vorbeifahrender Lastwagen scheuchte sie auf und trieb sie in die Flucht. Die Affen hier leben frei. Sie werden aber immer wieder von Touristen gefüttert und halten sich daher in grösserer Zahl am Strassenrand auf. Sie scheinen sich gut an den Menschen gewöhnt zu haben. Gibraltar lässt grüssen.