Ciao, România

15. Oktober 2024 / Rumänien / Arad / Bulevadul Revolutiei

Entgegen unserer gestrigen Planung übernachten wir doch nochmals in Rumänien. Morgen reisen wir aber definitiv ab. Bis zur ungarischen Grenze sind es nur noch rund fünfzig Kilometer. Wir werden dann noch zwei Städte in Ungarn besuchen und anschliessend über Slowenien und Österreich in die Schweiz zurückreisen. Rumänien hat uns sehr gut gefallen und wir waren sicher nicht das letzte Mal hier. Das Land hat viel zu bieten und ist sehr abwechslungsreich. Auch die Menschen haben uns gut gefallen. Wenn die Rumänen kein Lenkrad in den Händen halten sind sie in der Regel sehr freundlich und hilfsbereit. Den Entscheid, von Ungarn aus nach Rumänien weiterzureisen, haben wir keine Sekunde lang bereut. Ganz im Gegenteil!

Repräsentatives Rathaus in Arad

15. Oktober 2024 / Rumänien / Arad / Rathaus

Als wir vor knapp zwei Wochen in Rumänien eingereist sind, sind wir davon ausgegangen, dass wir über Arad wieder ausreisen werden. Normalerweise ändern wir unsere Pläne fortlaufend und landen am Schluss an einem ganzen anderen Ort als ursprünglich angenommen. Doch nun ist Arad tatsächlich die letzte rumänische Stadt, die wir noch besucht haben. Arad ist eine Kreishauptstadt und zählt 150’000 Einwohner. Bis 1920 gehörte Arad noch zu Ungarn. Die Stadt ist stark industrielastig. Sie zu besuchen ist uns relativ einfach gefallen. Nahe beim Zentrum haben wir eine Vielzahl freier Parkplätze gefunden. Und alle Sehenswürdigkeiten sind an einem langgezogenen Boulevard aufgereiht. Arad ist durchaus sehenswert. Zu den Topdestinationen, die man in Rumänien unbedingt sehen sollte, gehört es aber sicher nicht.

Piata Unirii in Timisoara

15. Oktober 2024 / Rumänien / Timisoara / Piata Unirii

Mit 250’000 Einwohner ist Timisoara, das ganz im Westen Rumäniens liegt, die fünftgrösste Stadt des Landes. Timisoara verfügt über eine starke, boomende Wirtschaft, in der die Elektro- und Baumaschinenindustrie, Autozulieferer und die IT-Branche stark vertreten sind. Im Zentrum der Stadt gibt es eine grosse Fussgängerzone mit etlichen attraktiven Plätzen. Besonders gut gefallen hat uns die Piata Unirii, an der der Dom und etliche repräsentative Bauten anzutreffen sind.

Pferdefuhrwerk in Denta

15. Oktober 2024 / Rumänien / Denta / Pferdefuhrwerk

Ein Bild, das wir vermissen werden. Praktisch jeden Tag sind wir irgendwo in Rumänen Pferdefuhrwerken begegnet. Natürlich meist auf dem Land, aber durchaus auch auf recht stark befahrenen Hauptstrassen. Meist wurden die Pferdefuhrwerke eingesetzt, um Menschen, Holz, Alteisen, Abfall oder was auch immer zu transportieren. Aus der eigentlichen Landwirtschaft sind sie wohl mittlerweile überall verschwunden. Hier werden auch in Rumänien meist moderne Maschinen eingesetzt. Ob es die Pferdefuhrwerke noch lange geben wird, wagen wir zu bezweifeln. Rumänien entwickelt sich rasch weiter. Daher ist anzunehmen, dass man auch hier auf den Strassen bald nur noch motorisierte Fahrzeuge antreffen wird.

Übernachten an der Donau

14. Oktober 2024 / Rumänien / Coronini / Übernachtungsplatz an der Donau

Vermutlich ist die kommende Nacht die letzte, die wir auf dieser Reise in Rumänien verbringen. Wir haben uns einen speziellen Platz ausgesucht und übernachten direkt an der Donau, die hier gestaut ist. Unmittelbar auf der gegenüberliegenden Flussseite liegt die serbische Festung Golubac (aus dem 14. Jahrhundet), die selbst aus Distanz toll aussieht. Von zwölf Nächten in Rumänien haben wir drei auf Stellplätzen verbracht und sonst immer frei übernachtet, was hier offiziell erlaubt ist. Wir haben uns dabei immer sicher gefühlt (sonst wären wir weitergezogen) und wir haben nie schlechte Erfahrungen gemacht. Generell hatten wir nie das Gefühlt, dass uns jemand bestehlen, betrügen oder Schaden zufügen will (selbst in der Millionenstadt Bukarest nicht). Einzig auf der Strasse war uns nie zu hundert Prozent wohl, weil hier deutlich zu schnell gefahren wird. Eine wirklich kritische Situation haben wir aber auch hier nicht erlebt.

Statue des Dabekönigs Becebalus

14. Oktober 2024 / Rumänien / Eisernes Tor / Statuia lui Decebal

Unmittelbar am Ende des Eisernen Tors, dort wo die Donau wieder breiter wird, steht seit zwanzig Jahren die Statue des Dabekönigs Becebalus. Die Felsskulptur ist 55 Meter hoch und soll damit die höchste von ganz Europa sein. An der Skulptur waren zwölf Bildhauer während insgesamt zehn Jahren beschäftigt (1994 bis 2004). Ab der Statue führt die Strasse während fast hundert Kilometern meist direkt am kaum verbauten Donauufer entlang westwärts. Nach der heutigen Fahrt, die wir bei schönstem Wetter und nur geringem Verkehr absolvieren konnten, bin ich mir sicher, dass das eine der schönsten Strassen Europas ist.

Donau beim Eisernen Tor

14. Oktober 2024 / Rumänien / Dubova / Eisernes Tor

Wir haben heute einen Abstecher an die Donau unternommen. Wir sind genauer gesagt zum Eisernen Tor im Südwesten Rumäniens gefahren. Als Eisernes Tor wird die Passage nordöstlich von Duvova bezeichnet, bei der sich die Donau stark verengt. Auf beiden Seiten ragen hier die Felsen bis zu fünfhundert Meter in die Höhe (linkerhand auf rumänischer Seite, rechterhand auf serbischer Seite). Früher war das Eiserne Tor für Schiffe die gefährlichste Passage auf der ganzen Donau und durfte nur mit ortskundigen Lotsen passiert werden. Seit 1972 ist der Fluss auch hier gestaut, was ihn merklich entschärft hat. Bei schönstem Herbstwetter und gut zwanzig Grad Wärme haben wir das Eiserne Tor mit einem kleinen Boot durchfahren. Ein eindrückliches Erlebnis in einer wirklich spektakulären Landschaft.

Römische Tempelanlage

13. Oktober 2024 / Rumänien / Sarmizegetusa / Römische Ruinen

Gut zweitausend Jahre vor uns waren auch schon die Römer in Rumänien. Im kleinen Dorf Sarmizegetusa kann man die Überreste einer umfassenden römischen Bebauung besichtigen. Verglichen mit den Ausgrabungsstätten, die wir in Italien, Griechenland oder der Türkei gesehen haben, ist die Anlage von Sarmizegetusa nicht sehr spektakulär. Wegen der schönen Lage und der speziellen Stimmung am Himmel hat sich der Besuch für uns aber gleichwohl gelohnt

Mobiles Bienen-Hotel

13. Oktober 2024 / Rumänien / Hunedoara / Bienen-Camion

In ganz Rumänien sind wir immer wieder auf ältere Lastwagen gestossen, die zu fahrbaren Bienenstöcken umgebaut wurden. Je nach Blütenangebot wandern die Imker mit ihren Bienenvölkern von Region zu Region. Wanderimkerei nennt sich das. Wir sind uns nun am überlegen, wo wir hinten am Hopo einen Bienenstock anbringen können.

Protzvillen von Roma-Baronen

13. Oktober / Rumänien / Hunedoara / Roma-Paläste

In einem Quartier der Industriestadt Hunedoara sind wir heute auf mindestens zwanzig Prachtvillen gestossen, die alle spezielle Dächer hatten (wie asiatische Pagoden). Alles kam uns irgendwie suspekt vor. Im Internet sind wir darauf gestossen, dass es sich um die Villen von Roma-Clanbossen handelt. Am Rande haben wir auch noch die Beerdigung eines solchen Clanbosses mitbekommen. Durch die Stadt zog eine Musikkapelle. Dahinter ein Fahrzeug mit einem Wagen. Darauf ein weisser Sarg und rund zwanzig Leute, die alle lachten und einen fröhlichen Eindruck machten. Beim Haus des Verstorbenen stiessen wir dann auf Bilder von ihm und mehrere mindestens drei Meter hohe Blumengestecke und die Überreste eines ausschweifenden Festes. Alles machte einen sehr surrealen Eindruck auf uns und wir waren froh, weiterziehen zu können.